Die Schlafende Mutter: Der 13. Paladin by Torsten Weitze

Die Schlafende Mutter: Der 13. Paladin by Torsten Weitze

Autor:Torsten Weitze
Die sprache: deu
Format: mobi
ISBN: 9781983109614
Herausgeber: Independently published
veröffentlicht: 2018-06-14T00:00:00+00:00


13. Kapitel

Eigentlich war Ahren ganz froh, dass die Wüstenbewohner ihn nicht gleich wieder zu Khara ließen. Wenn die junge Frau davon erfahren hätte, dass ihre Freiheit von seinen Fähigkeiten abhing, hätte sie entweder einen Lachkrampf oder einen Tobsuchtsanfall erlitten. So oder so, am Ende hätte sie Ahren in Streifen geschnitten, und darauf konnte er beileibe verzichten. Seine einzige Chance auf Vergebung bestand darin, die Schwertkämpferin ohne Blutvergießen aus dem Schlamassel herauszuholen, den er ihnen eingebrockt hatte, also konzentrierte er sich vorerst auf die vor ihm liegende Aufgabe.

Meraad baute sich derweil vor ihm auf. „Du trägst Schwert und Bogen. In welchem von den beiden sollen wir dich testen?“

Das ist leicht, dachte Ahren. „Der Bogen. Ich bin ein Waldläufer und das ist unsere bevorzugte Waffe.“

Meraad nickte einmal und führte ihn auf eine Düne, die sich neben dem Lager der Nomaden erhob. Dann deutete er auf einen Stein, der vielleicht einhundert Schritt entfernt aus dem Sand aufragte.

„Du hast drei Pfeile. Triff ihn und dieser Test ist bestanden.“

Ahren beäugte das Ziel und nahm beinahe gelangweilt einen Pfeil aus seinem Köcher. Dann zog der den Bogen durch und schoss. Einen Herzschlag später kratzte die Spitze des Projektils über den Stein. Ahren schulterte gelassen seinen Bogen und blickte Meraad erwartungsvoll an.

Der zögerte einen Moment und verbeugte sich dann leicht. „Du hast dich als meisterlicher Schütze bewiesen.“

Wenn das so weiterging, waren sie schneller aus dem Nomadendorf raus, als er erwartet hatte, dachte sich Ahren, als Meraad weitersprach: „Jetzt noch die Prüfung des Sattels und du bist ein wahrer Krieger der Wüste.“

Ahrens Zuversicht verwandelte sich innerhalb eines Wimpernschlags in bodenlose Verzweiflung. „Die Prüfung des Sattels?“, fragte er so unbeteiligt, wie es eben ging.

Meraad nickte freudig. „Du wirst ein Ninitril fangen, es zähmen und hierher zurückreiten.“

Ahren atmete tief durch, um seiner Panik Herr zu werden, während ihm nur ein einziger Gedanke durch den Kopf ging: Hoffentlich würden seine Gefährten sie finden, bevor er und Khara sich ihren Weg freikämpfen mussten.

Schon der Beginn der Sattelprüfung war wenig vielversprechend. Ahren musste durch die Wüste laufen und den Sattel für seinen zukünftigen Feuerstrauß selbst tragen, während Meraad und vier weitere Krieger gelassen auf ihren Ninitril neben ihm her ritten, um ihn an einen Ort zu führen, den sie Giltanaar nannten. Ahren hatte Meraad diesen Namen schon einmal erwähnen hören, da hatte es nach etwas geklungen, das man trinken konnte, also tippte Ahren darauf, dass sie sich einem Wasserloch oder ähnlichem näherten.

Zur Sattelprüfung gehörte anscheinend auch stoisches Schweigen, denn als er begann, Fragen zu stellen, gab keiner der Krieger ihm eine Antwort. Also sparte Ahren seine Kräfte, und sie reisten stumm durch die Wüste bis in die Nacht hinein.

Als die Sonne unterging und dem Sternenlicht Platz machte, blickte Ahren zu seiner Eskorte hinüber – und ihn durchfuhr ein eisiger Schauer. Julani und ein weiteres Ninitril hatten dumpf rotleuchtende Augen! Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hatte er bereits den Bogen gespannt und auf eines der Reittiere angelegt.

„Die Waffe runter!“, rief Meraad und seine Stimme klang wie ein Peitschenknall, aber Ahren reagierte nicht.

„Das sind Dunkelwesen!“, rief Ahren, in dem Versuch, sein Verhalten zu erklären.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.